Spazierwege in der Kurpfalz

Leseprobe

Ziel Nr. 8: Die Odenwälder Wanderbahn...

Es handelt sich um eine wirklich schöne und interessante Unternehmung in der freien Natur für Leute zwischen 5 und 85 Jahren, das nur eine einzige Voraussetzung erfordert: Man muss sich einigermaßen auf dem Fahrrad halten können.

Zwischen Mosbach und dem ca. 300 Meter höher gelegenen Mudau verkehrte von 1905 bis 1973 eine Schmalspurbahn. Nach Einstellung des Betriebs wegen Unrentabilität blieb die 28 Kilometer lange Bahnstrecke mit drei Brücken und diversen Bahnhofsgebäuden übrig.

Der damalige Bürgermeister von Lohrbach, Alfred Kailbach, hatte für die Wiederverwendung dieser Rudimente den besten Einfall. Er schlug vor, nach dem Rückbau der Geleise und des Schotterbetts einen Wander- und Radfahrweg anzulegen. Auch die Kostenfrage wurde erfolgreich gelöst, nachdem das Land Baden-Württemberg sich zur Übernahme der hälftigen Kosten von 1,4 Millionen DM durchgerungen hatte.

Gerade für Radfahrer ist diese Strecke schlechthin ideal. Denn die früher eingesetzten kleinen Lokomotiven waren recht schwach und deshalb sehr auf eine durchgehend gleichmäßige Nivellierung der Strecke angewiesen. Aus den Zahlen des vorletzten Absatzes lässt sich eine durchschnittliche Steigung von etwa 1% errechnen. Das ist auch mit einem Fahrrad ohne Gangschaltung zu bewältigen, nur dort, wo die früheren Bahnhöfe überbaut sind, muss das Velo eventuell ein paar Meter geschoben werden.

Für die Fahrt auf der Wanderbahn Odenwald bieten sich zwei Möglichkeiten an: Per Rad hinauf und wieder herunter, oder hinauf mit fremder Kraft und anschließendes genüssliches Hinabrollen.

Aus den beiden nordbadischen Großstädten fahren Züge der neuen S-Bahn mit Fahrradabteilen nach Mosbach, mit dem neuen und modernen Verkehrsmittel der Kurpfalz kann man auch die in den Kapiteln Mannheim (3), Heidelberg (4-6), Schwetzingen (7), Bruchsal (10), Ludwigshafen (13), Neusatdt/W (16) und Speyer (17) beschriebenen Zielorte erreichen.


Vom Mosbacher Bahnhof aus beginnt die Auffahrt nach Mudau wie folgt:

Man radelt durch die Bahnunterführung bis zum großen Parkplatz Bleichwiese unterhalb des markanten Herschelbergs und findet dort das erste Wanderbahn-Schild. Es leitet uns am neuen Feuerwehr-Gerätehaus vorbei und, immer dem Elzbach folgend, zum früheren Landesgartenschau-Gelände. Dann wird ein beschrankter Bahn-übergang nach links überquert. Drüben weist unser Schild nach rechts in den parallel zur Bahnlinie verlaufenden Weg. An Tennisplätzen und einer Trafo-Station vorbei kommt man zum ehemaligen Haltepunkt Hasbachtal des „Entenköpfers“, wie der Volksmund die alte Schmalspurbahn getauft hatte.

Von dort aus ist der weitere Weg nach Mudau vorgegeben und nicht zu verfehlen.
Wem die 56 Kilometer zuviel sind oder allmählich zuviel werden, muss am Busbahnhof (direkt gegenüber dem DB-Bahnhof) auf den Bus warten, der täglich nach 11 Uhr dort erscheint. Die Fahrer sind berechtigt, Fahrräder von Passagieren mitzunehmen oder auch nicht. Letzteres ist jedoch mir und meinen Freunden noch nie passiert, normalerweise ist das Gefährt unter Tage nur schwach besetzt.

Nach der einleitenden schönen Odenwaldfahrt kommt man dann nach etwa einer Stunde in Mudau an. Die „Au am Mudbach“ stellt sich als freundlicher Ort vor. Viele Gasthäuser laden zur Einkehr; allzu lange sollte man aber nicht darin sitzen bleiben – erstens wegen der Rückfahrt, zweitens aber auch deshalb, damit wir es nicht mit dem „Lumpen-Glöckle“ zu tun bekommen. In Mudau hing nämlich bis zum Zweiten Weltkrieg im Rathausturm ein Glöckchen, das den Gastwirtschaften schon seit 1618 jeweils um 23 Uhr Feierabend gebot…

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