Das Teehaus im Chinesischen Garten des Luisenpark Mannheim

Leseprobe

Grußwort

Zum 10-jährigen Bestehen des Chinesischen Gartens im Mannheimer Luisenpark gratuliere ich persönlich sowie namens des Gemeinderates und der Verwaltung der Stadt Mannheim sehr herzlich.

Seit seiner Einweihung im Jahr 2001 hat sich der Chinesische Garten zu einer  Hauptattraktion im Luisenpark entwickelt, die alljährlich Besucherinnen und Besucher aus Mannheim und der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar anzieht und begeistert.

Der Garten mit dem Teehaus, mit 220 qm das größte seiner Art in Europa, ist nicht nur ein  Wirtschaftsfaktor mit großem Freizeitwert, sondern stellt gleichzeitig einen Ort der Begegnung und ein Forum vielfältiger Veranstaltungen zur Vermittlung der überaus facettereichen Kunst, Kultur und Geschichte Chinas dar.

Der Freundeskreis des Chinesischen Gartens, der auch Herausgeber dieses Buches ist, hat an dieser Arbeit einen nicht unerheblichen Anteil und mein Dank gilt an dieser Stelle dem Freundeskreis und seiner Initiatorin und Ersten Vorsitzenden, Frau Prof. Dr. Heidrun Kämper, für das nicht nachlassende Engagement.

Die Anlage kann aber darüber hinaus auch als Manifest der hervorragend funktionierenden Städtepartnerschaft zwischen Mannheim und Zhenjiang betrachtet werden, eine internationale Verbindung, die dieses Projekt erst möglich gemacht hat. Hier sind in ganz besonderer Weise dem früheren Ersten Bürgermeister Dr. Norbert Egger und seiner Gattin Margarete zu danken, ohne deren Vision, Ideen, Tatkraft, gepaart mit dem erfolgreichen Bemühen um privates Sponsoring, die Errichtung von Garten und Teehaus nicht möglich gewesen wäre.

Dass nach einem Jahrzehnt Erfolgsgeschichte dieses „Gesamtkunstwerk“ als solches nun seinerseits Gegenstand künstlerischer Bearbeitung von hohem Wert ist, davon zeugen die Fotomalereien der Mannheimer Künstlerin Helga Grimme, die in diesem Band präsentiert werden und über die ich mich sehr freue.

Dem Chinesisches Garten mitsamt seinem Teehaus im Mannheimer Luisenpark wünsche ich weiterhin zahlreiche zufriedene Besucherinnen und Besucher sowie weitere völkerverbindende und erfolgreiche Veranstaltungen. Möge er auch in Zukunft eine wichtige Säule der Partnerschaft zwischen Mannheim und Zhenjiang sein.

Mannheim, im September 2011

Dr. Peter Kurz
Oberbürgermeister

 

Einführung

Der Freundeskreis des Chinesischen Gartens e.V., der in diesem Jahr zehn Jahre alt wird, wartet mit dem vorliegenden Bildband als Geburtstagsgeschenk auf. Der Gegenstand dieses Bandes, eben der Chinesische Garten und das Teehaus, erfährt hier einen künstlerischen Zugang, womit einmal mehr deutlich wird: Garten und Teehaus haben in der Mannheimer Wirklichkeit einen hohen Wert.

Nicht nur als Möglichkeit der Begegnung mit chinesischer Garten- und Teekultur, nicht nur als Forum für Kunst und Kunsthandwerk, sondern auch: als Gegenstand von Kunst, von künstlerischer, und das heißt kreativer und ästhetischer Auseinandersetzung. Was kann wertvoller für eine Stadt sein, als über einen solchen Raum zu verfügen?

Der Freundeskreis des Chinesischen Gartens gratuliert also zweifach: dem Chinesischen Garten zum Geburtstag, und der Stadt Mannheim und damit ihren Bürgerinnen und Bürgern, dass sie diesen Schatz sozusagen ihr eigen nennen dürfen. An erster Stelle ist aber den Inspiratoren, dem Ersten Bürgermeister Dr. Norbert Egger, a.D., und seiner Frau Margarethe zu gratulieren, dass es ihnen gelungen ist, diese Idee zu vermitteln und vor allem ausschließlich durch private Geldgeber zu realisieren!

Helga Grimme war in der sogenannten „Bosse-Ära“ die Hauptfigur, die Protagonistin des Mannheimer Nationaltheaters. Sie stand auf der Bühne als Maria Stuart, als Grusche, als Lotte – sie vor allem ist ihr wichtig. Schiller, Brecht, Botho Strauß – Helga Grimme spannte ihre Kunst über die klassische Moderne des Sprechtheaters. Und nun also: Fotomalerei.

Wenn ich der ehrenvollen Aufgabe nachkomme, in den vorliegenden Bildband einzuführen, dann tue ich dies mit freundschaftlicher Verbundenheit zu unserer Künstlerin, mit Liebe zu unserem chinesischen Garten und dem Teehaus, mit einiger Affinität zu China und zur chinesischen Kultur, mit Begeisterung für Fotografie – ich tue dies aber nicht als kundige Kunsthistorikerin, die diese Werke, die wir hier sehen, fachlich kompetent zu kommentieren vermöchte. Der Betrachter, die Betrachterin möge also nicht dieses von mir erwarten, sondern folge bitte meinem Blick, der mit den eben beschriebenen Eigenschaften ausgestattet ist und daher vielleicht im besten Sinn dilettantisch genannt werden kann: Dilettant, das ist ursprünglich eine Bezeichnung für eine Person, die sich mit der Haltung des Erfreutseins ihrem Gegenstand zuwendet (lat. delectare ‚sich erfreuen‘).

Erfreut sein, das ist ein Zustand, der von der Wirkung eines Kunstwerks hervorgerufen wird – es geht also um die Wirkung dieser Arbeiten von Helga Grimme. Die Wirkung? Nein, wir haben es mit Wirkungen zu tun. Vielleicht vergegenwärtigen wir uns zunächst einmal diese Wirkungen und fragen:

Wie lässt sich die Wirkmächtigkeit dieser Bilder beschreiben? Warum stehen wir fasziniert – und gleichzeitig verunsichert – davor und versuchen, sie zu enträtseln?

Die Leitidee heißt natürlich Verfremdung: In allen Bildern Helga Grimmes wird das Vertraute fremd, das Selbstverständliche rätselhaft, das Alltägliche neu. Verfremdung in diesem Sinn kann vielleicht sogar als ein zentrales künstlerisches Leitprinzip der Moderne gelten. Die Frage, die wir uns stellen sollten, ist aber die Frage nach dem ‚Wie‘.

Denn: Man erkennt sofort, dass die Künstlerin sich offenbar von unterschiedlichen Prinzipien hat leiten lassen, um diese starke Wirkung ihrer Arbeiten zu erzeugen: Innen/Außen-Wechsel, Spiegelungen, Ausschnitt-Vergrößerungen, Perspektiven-Drehungen, Farbgebung – Helga Grimme verfügt über einen gut sortierten Handwerkskasten (wenn ich dies einmal so profan ausdrücken darf), um künstlerische Wirkung zu erzielen. Diese Wirkung lässt uns zunächst einmal rätseln. Und: Sie beruht auf unterschiedlichen Prinzipien.

Ich möchte diese Prinzipien daher sozusagen ordnen, und zwar nach Wahrnehmungsaspekten. Damit darf ich noch einmal daran erinnern, dass ich hier sehr persönliche, ganz und gar nicht-fachliche Kommentare zu diesen Bildern abgebe, und diese Kommentare haben natürlich mit Wahrnehmung, dem vielleicht subjektivsten und persönlichsten Zugang zu Kunst, zu tun. Diese Wahrnehmungsaspekte richte ich auf die Motive, auf die Farben, auf den Raum.

......

Mannheim, im Juli 2011
Prof. Dr. Heidrun Kämper
Erste Vorsitzende des Freundeskreises Chinesisches
Teehaus mit Garten e.V.

 

Gedichte zu den künstlerischen Aufnahmen

auf Deutsch und Chinesisch

Aus der Ferne kommst du, in die Ferne geh ich.
Die weiten Wege kreuzen sich hier.
Der Himmel ist ohne Besitz.

Weshalb spendet er mir Trost?

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